Stillen ist das Naturlichste auf der Welt. Schon kurz nach der Geburt kann ein Baby intuitiv den Weg zur Brust seiner Mama finden und das erste Mal trinken. Stillen ist eines der vielen Wunder, die uns als Mamas begegnen, gerade in der ersten Zeit mit Baby.
Eigentlich. Denn leider ist Stillen auch eines der vielen, vielen Beispiele dafür, bei denen Mütter es niemandem recht machen konnen. Denn auch, wenn es doch eigentlich ein ganz privates und intimes Thema ist, hat dazu scheinbar wirklich jede/r seine/ihre Meinung. Und mit der wird nicht hinter dem Berg gehalten.
Hier ein paar typische Reaktionen:
Du stillst nicht?
UNMOGLICH! Wie kannst du es wagen, deinem Kind all die Vorteile deiner Muttermilch vorzuenthalten?
Du stillst, ein paar Wochen lang – oder aber ein paar Jahre lang?
„Du hast jetzt schon abgestillt??? Warum????“ oder „Dein Kind wird noch in der Grundschule an dir hängen!“
Du stillst in der Offentlichkeit?
„Muuuutig von dir. Aber du suchst dir schon eine ruhige Ecke oder legst ein groBes Tuch daruber, nicht wahr?“
Du stillst nur zu Hause?
„Warum denn das!? Sei nicht so verklemmt, das ist doch das Normalste der Welt!“
Du stillst weiter, obwohl du wieder arbeiten gehst?
„Uhhhh, wie willst du das denn schaffen? Abpumpen? Das ist sicher merkwurdig…“
Es gabe noch unendlich viele Beispiele von Bemerkungen, Kritik und „guten Ratschlagen“, die sich Mamas anhoren mussen.
Ja, Stillen ist naturlich – aber das heiBt nicht, dass es unkompliziert ist und wie von allein funktioniert.
Oder uberhaupt funktioniert! Wie viele Tranen Mamas heimlich vergieBen, weil sie Schmerzen haben, weil zu wenig Milch kommt, ihr Baby d.i.e Brust anschreit und einfach nicht trinken will, wissen am Ende nur sie selbst. Dazu kommt der Druck von auBen, der einem suggeriert: Nur mit Muttermilch wird dein Kind gesund groB! Und in all ihrer Verzweiflung finden sie dann tapfer d.i.e Losung, die fur sie und ihr Baby genau richtig ist.
Verdient nicht einfach jede Mama nichts als unseren Respekt, weil sie ein Leben erschaffen hat und dieses jetzt mit all ihrer Liebe ernahrt und umsorgt? Ob nun mit ihrer Brust, mit dem Flaschchen, mit Muttermilch oder mit PRE-Nahrung…
Doch es gibt noch mehr Themen:
Die Wahrheit ist leider, dass dies alles nur der Anfang einer langen Reise voller Kritik und Bemerkungen ist.
Niemand wird so unter die Lupe genommen wie Mamas.
Sind sie direkt wieder nach der Geburt schlank, haben sie wirklich den falschen Fokus. Bleiben die „Babypfunde“ ein wenig, sind sie ziemlich undiszipliniert. Gehen sie schon bald wieder arbeiten, ist das echt egoistisch – bleiben sie lange zu Hause bei ihrem Kind, ist das das Leben eines veralteten Rollenbildes. Mamas sind zu streng oder zu nachgiebig, sie sind „Dinkeldortes“ oder sorgen sich zu wenig um die Gesundheit ihrer Kinder…
Und so geht es weiter, um schlimmsten Fall ein Leben lang.
Mamas können nicht gewinnen, sie können es keinem recht machen.
Mir bleibt nur zu sagen: Liebe Mamas, das musst ihr auch gar nicht! Es gibt genau einen Menschen auf dieser Welt, dem ihr es recht machen müsst. Und das seid ihr selbst.
GenieBt euer Leben mit Kind, verflucht es meinetwegen auch manchmal! Aber denkt immer dran: Ihr seid groBartig und wenn ihr all die Stimmen dort drauBen ausblendet, spurt ihr ganz genau, was richtig ist fur euch und euer Kind.